Gebäudeversicherung Leitungswasser

Ist in der Gebäudeversicherung Leitungswasser sinnvoll

Statistisch werden den deutschen Versicherern in jeder Minute 2 Wasserschäden gemeldet. Damit stellen Wasserschäden mit fast fast 3000 Schadenfälle pro Tag, die häufigste Form von Versicherungsschäden in Deutschland dar. Die Schäden stellen sich dabei sehr unterschiedlich dar. Mal ist ein Zuleitungsschlauch der Waschmaschine defekt, mal ist es eine undichte Stelle in der Fußbodenheizung, die das Haus oder die Wohnung unter Wasser setzt. Aber auch winterliche Frostschäden an der Sanitäreinrichtung oder eines Wasserrohres können einen hohen Schaden verursachen.

Ob und welche Versicherung den Wasserschaden ersetzt, kommt dabei stets auf die genaueren Umstände an.

Grundsätzlich gilt
Wasserschaden am beweglichen Mobiliar und Hausrat Versichert über Hausratversicherung
Wasserschaden am Gebäude oder Gebäudebestandteile Versichert über Gebäudeversicherung
Wasserschaden verursacht durch andere Person Versichert über dessen Haftpflichtversicherung

Was ist ein Leitungswasserschaden

Die Wohngebäudeversicherung definiert einen Leitungswasserschaden als einen Sachschaden am versicherten Wohngebäude, der durch den bestimmungswidrigen Austritt von Leitungswasser aus der Wasserinstallation gekennzeichnet ist.

Das Leitungswasser muss dabei unmittelbar aus den Zu- und Ableitungsrohren der Wasserversorgung oder den damit verbundenen Schläuchen, den mit diesem Rohrsystem verbundenen sonstigen Einrichtungen oder deren wasserführenden Teilen, aus Einrichtungen der Warmwasser- oder Dampfheizung, aus Klima- Wärmepumpen oder Solarheizungsanlagen, aus Wasserlösch- und Berieselungsanlagen, aus Wasserbetten und Aquarien ausgetreten sein. Sole, Öle, Kühl- und Kältemittel aus Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlagen sowie Wasserdampf stehen Leitungswasser gleich.

Was ist bestimmungswidrig?
Wenn Leitungswasser entgegen den Planungen und dem Willen des Versicherungsnehmers an nicht dafür vorgesehenen Stellen austritt oder keine bestimmungsgemäße Verwendung vorliegt.
Der Austritt von Leitungswasser muss also unbeabsichtigt und unvorhergesehen passiert sein.

Gebäudeversicherung Leitungswasser was ist versichert

Innerhalb des versicherten Gebäudes sollte ein klassischer Leitungswasserschaden infolge eines Rohrbruches ohne Probleme anerkannt und reguliert werden. Egal ob Wasserrohre der Zuleitungssysteme oder Ableitungsrohre - alle diese Rohrsysteme innerhalb des Hauses sind über die Gebäudeversicherung versichert.

Was ist jedoch mit einem Rohrbruch außerhalb des Gebäudes? Bruchschäden an den Rohren der Warmwasserheizungs-, Dampfheizungs-, Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlagen, soweit diese Rohre der Versorgung des versicherten Gebäudes oder Anlagen dienen und sich auf dem im Versicherungsschein bezeichneten Grundstück befinden, sind üblicherweise mitversichert. Gleiches gilt für Bruchschäden an Zuleitungsrohren der Wasserversorgung auf dem benannten Grundstück.

Handelt es sich jedoch um einen Bruchschaden an einem Ableitungsrohr, welches sich auf dem versicherten Grundstück befindet,  hilft nur der genaue Blick ins jeweilige Bedingungswerk der Wohngbäudeversicherung. Sofern derartige Schäden bedingungsgemäß überhaupt mitversichert sind, begrenzen die Versicherer ihre Leistungspflicht mit entsprechenden Entschädigungsgrenzen von wenigen 1000 Euro.

Schaden in der Leitungswasserversicherung - was tun

Nach einem Leitungswasserschaden gilt es Ruhe zu bewahren. Folgende Maßnahmen werden empfohlen:

  • elektrischen Strom abstellen
    Da Wasser bekanntlich den elektrischen Strom gut leitet, gilt es unbedingt Schäden für alle beteiligten Personen abzuwenden. In diesem Falle sollte umgehend die Stromzuführung unterbrochen werden. (Hauptsicherung)
  • Wasserzufuhr abstellen
    Um die Ausweitung des Schadens zu vermeiden, sollte das Austreten von weiterem Wasser unterbunden werden. Hier hilft nur das Schließen von Absperrhähnen oder des Hauptwasserhahnes.
  • Hausrat sichern und Wasser beseitigen
    Nun kann mit der Beseitigung des ausgetretenen Wassers begonnen werden. Gleichzeitig sollte auch der Hausrat gesichert werden, um hier größere Folgeschäden durch Nässe zu vermeiden. Durch den Schaden beschädigter Hausrat sollte ohne Rücksprache mit dem Versicherer nicht entsorgt werden.
  • Dokumentation des Schadens
    Nun kann man sich mit der Dokumentation des Schadens befassen. Es sollten aus verschiedenen Perspektiven Fotos vom Schaden, den beschädigten Gegenständen und Gebäudeteilen aufgenommen werden.

Schadenmanagment der Gebäudeversicherer

Oftmals macht es Sinn, die Schadensanierung in professionelle Hände zu geben. Hierzu arbeiten die meisten Versicherer mit entsprechenden Schadensanierungsfirmen zusammen. Diese kümmern sich um die gesamte Abwicklung und Reparatur des Schadens. Gesellschaften wie: MBS Schadenmanagement oder auch der Allianz-Handwerkerservice kümmern sich um den gesamten Leitungswasserschaden. So erstellen diese Kostenvoranschläge, sorgen für Trocknungsmaßnahmen, koordinieren Prozeßabläufe und kommunizieren im Rahmen des Schadenmanagments mit dem Gebäudeversicherer.